Beerdigung

Was eine wirklich gute Trauerfeier ausmacht

Bei einer Beerdigung kommen Familienmitglieder und Freunde zusammen, um sich an einen geliebten Menschen zu erinnern, der verstorben ist. Es ist eine traurige Zeit für alle, aber es kann auch eine sehr sinnvolle und schöne Erfahrung für die Familie und Freunde des Verstorbenen sein.

Aber was genau unterscheidet eine gefühlvolle Beerdigung von einer unpersönlichen Beisetzung? Was müssen Sie bei der Planung einer gefühlvollen Beerdigung beachten?

Ehrlichkeit und Emotion

Eine gefühlvolle Trauerfeier ist mehr als nur eine Trauerfeier. Sie ist eine Feier des Lebens. Es gibt so viele Möglichkeiten, das Leben des Verstorbenen zu feiern, und diese Art der Trauerfeier gibt ihm die Möglichkeit, sich angemessen von seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen zu verabschieden.

Ich meine, eine Trauerfeier sollte das Leben des Verstorbenen würdigen und der Familie einen Abschluss bieten. Deshalb frage ich im Trauergespräch genau nach: Was hat den Verstorbenen ausgemacht? Was hat er geliebt und respektiert? Woran hat er geglaubt? Womit hatte er zu kämpfen, was hat ihm Freude bereitet, was war seine Leidenschaft? Für wen war er eine Inspiration und Stütze? Manchmal reichen wenige Sätze, kleine Anekdoten, um die typische Eigenart Ihres Verstorbenen uns allen vor Augen zu führen.

„JEDER MENSCH HAT WUNDERBARE EIGENSCHAFTEN UND EINE EINZIGARTIGE LEBENSGESCHICHTE“

Ich glaube, jeder Mensch hat wunderbare Eigenschaften und eine einzigartige Lebensgeschichte, die gewürdigt werden sollte. Dazu gehört auch die Frage, was ihm wichtig und heilig war – und wie so ein Wunsch respektiert werden kann.

Dafür nehme ich mir gerne die Zeit. 

Die Kunst, Emotionen in Worte zu fassen

Dazu braucht es aber auch die Zeit. Die Zeit, auch mit Ihnen als Angehörige ins Gespräch zu kommen, was der Tod in Ihnen auslöst: Trauer, Wut, Schuldgefühle, emotionales Chaos, Leere und so vieles mehr. Wie kann man, wie sollen wir damit umgehen? Und was gibt es hoffnungsvolles, aufbauendes, tröstendes angesichts Ihres Verlustes? Einfühlsam tasten wir uns heran an das, was gesagt werden kann, an Neuland und Tabus.

Was uns Hoffnung gibt

An was können wir uns als Christen festhalten? Denn das als Christen glauben wir, dass unsere Zeit in Gottes Händen steht. Er will uns berufen, vor sein Angesicht zu treten und in aller Herrlichkeit bei ihm zu leben. Das ist meine große Hoffnung, von der auch die Offenbarung spricht: Bei Gott wird kein Schmerz und kein Leid mehr sein, alles wird vergessen sein. Ein Neuanfang, ein neues Leben ist möglich – bei ihm.

Eine individuelle Trauerrede braucht Zeit

Daraus entsteht in einem intensiven, gut 8-stündigen Prozess eine ganz persönliche Trauerrede, die genau das würdigt, was dem Verstorbenen wichtig war – und zugleich sein/ihr Leben in Beziehung zu Gott und den Menschen bringt. Anekdoten bereichern die Trauerrede und zeigen auf, mit welch einer Einstellung jemand das Leben bewältigt hat, was ihm Kraft gegeben hat, was ihn wirklich geprägt hat. Parallel suche ich biblische Lesungen aus, die Trost und Hoffnung spenden oder im Leben des Verstorbenen eine Rolle spielten, bis hin zum Trauervers, der wie ein großes Motto über der christlichen Trauerfeier steht und sie wie ein roter Faden durchzieht.

Abschied und Emotionen mit Musik ausdrücken

Im Gespräch bei Ihnen zu Hause, im Haus des Verstorbenen, im Seniorenheim oder bei mir im Pfarramt können Sie gerne Musikwünsche einbringen. Vielleicht hat der Verstorbene selbst Musik gemacht – wir spielen das ein. Wir singen selbst – bei aller Last hilft uns das in unserer Trauer! Wir lassen uns anrühren von alten und neuen Texten und mit hineinnehmen in eine Perspektive, die größer ist als das, was wir vor Augen haben: Gottes Blick auf unser Leben. 

Bekannte Lieder/Musikstücke

Hier eine kleine Liste an bekannten Liedern, die gerne zu kirchlichen Trauerfeiern gespielt und gesungen werden:

  • Meine Zeit steht in deinen Händen
  • Von guten Mächten wunderbar geborgen (637 BT)
  • So nimm denn meine Hände (376 BT)
  • Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand (533 BT)
  • Mögen Engel dich begleiten

Traditioneller / „kirchlicher“

  • Ach, bleib mit deiner Gnade (347 BT)
  • Befiehl du deine Wege (361 BT)
  • Wer nur den lieben Gott lässt walten (369 BT)
  • Jesus lebt, mit ihm auch ich (115 BT)
  • Jesus, meine Zuversicht (526 BT)
  • Christus, der ist mein Leben (316 BT)
  • Meine Hoffnung und meine Freude (697 BT)
  • Aus der Tiefe rufe ich zu dir (629 BT)
  • Komm, Herr, segne uns (170 BT)
  • Bewahre uns Gott, behüte uns, Gott (171 BT)
  • Der Mond ist aufgegangen (482 BT)
  • Bleib bei mir, Herr (488 BT)

moderner

  • Let it go
  • Einmal seh’n wir uns wieder
  • Amazing grace
  • Halleluja

Jahreszeitlich / nach Kirchenjahreszeit

  • Wir danken dir, Herr Jesu Christ
  • Stille Nacht, heilige Nacht

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